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Daten als Basis für Entscheidungen in der Industrie 4.0 

Technology

5 April 2023 - 4 Minuten lesen

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Susanne Hohenstein-Kluka Content Marketing Specialist

Susanne kümmert sich um den deutschen Content bei Objectivity, übersetzt Firmeninhalte wie Webtexte, Artikel und eBooks und schreibt Artikel über Technologie-Trends und praktische Ratgeber. Privat verbringt sie am liebsten ihre Freizeit in der Natur, spielt Tennis oder geht auf Rockkonzerte.

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„Unnötige Bürokratie, hohe Steuern, teure Energie: Die Lage der deutschen Industrie ist überaus schwierig“, beklagte der Präsident des Bundesverbandes der deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, Anfang März auf der Handwerksmesse 2023 in München. Zugleich kämpfen die Unternehmen mit gestörten Lieferketten, steigenden Kosten für Rohstoffe und den wachsenden Anforderungen an die Nachhaltigkeit ihrer Produkte und an deren Fertigung. Der Druck auf die fertigenden Unternehmen steigt zudem mit dem zunehmenden Wunsch ihrer Kunden nach kleinen Losgrößen. 

Deshalb muss die deutsche Industrie aus dem Krisenmodus kommen und eine langfristige Strategie entwickeln, um global weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, forderte BDI-Chef Siegfried Russwurm. Beides gelingt nur, wenn Unternehmen konsequent auf Industrie 4.0 setzen und sich damit dem Strukturwandel stellen, den die Digitalisierung weltweit in der Industrie ausgelöst hat.  

Daten sind in der Industrie 4.0 der Schlüssel für den Geschäftserfolg 

In der Industrie 4.0 sind die Daten, die ein Unternehmen in all seinen Systemen generiert und vorhält, der Schlüssel zu einer intelligenten vernetzen Wertschöpfung. Wenn Betriebe ihren Mitarbeitern diese digitalen Informationen zur Verfügung stellen und ausgewählte Daten mit Lieferanten und Geschäftspartnern austauschen, werden sie flexibler und produktiver, können Trends besser einordnen und zukünftige Entwicklungen genauer vorhersagen. So verschaffen sie sich Wettbewerbsvorteile, weil sie Produkte und Dienstleistungen schnell an Kunden- und Marktbedürfnisse anpassen können. Daten werden somit zum Motor der wirtschaftlichen Entwicklung und zur Basis für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Zuallererst aber sind sie die Basis für kluge und zielführende Entscheidungen.    

Wenn Unternehmen Daten effizient nutzen, erschließen sie sich diese 5 Vorteile: 

1. Daten und digitale Plattformen bieten ein großes Wissen über Kunden und Produkte. Mit ihnen können Unternehmen neue Produktangebote und Dienstleistungen entwickeln, die optimal auf die Bedürfnisse jedes einzelnen ihrer Kunden zugeschnitten sind. 

2. Sie können zudem ihre Produktions- und Lieferprozesse sowie Prognosen zur künftigen Nachfrage, Liefer- oder  Durchlaufzeiten optimieren. Prozessdaten werden während der Produktion generiert. Durch ihre Analyse entstehen neue Erkenntnisse. 

3. Unternehmen können zudem ihr Marketing personalisieren, Anzeigen platzieren, Kunden individuell ansprechen und persönliche Empfehlungen geben. So steigern sie den Ertrag ihrer Marketingaufwendungen. 

4. Mit Daten über Transaktionen und Nutzer können Unternehmen neue Produkte und Geschäftsmodelle entwickeln... 

5 ...und ihre internen Prozesse, ihre Organisation und Verwaltung erheblich verbessern.

  Reduzierte Komplexität in Datenbeständen, unterstützt Mitarbeiter  

Um diese Vorteile nutzen zu können, müssen Unternehmen ihre Systeme vernetzen. Denn nur wenn sie Daten zu jeder Zeit und an jedem Ort sammeln, senden und empfangen können, haben alle Beteiligten immer die Informationen zur Hand, die sie bei ihrer Arbeit gerade brauchen. Nur dann können sie zentrale Entscheidungen treffen. 

Dazu müssen sie Daten auch richtig auswerten und einsetzen können. Deshalb brauchen sie einen einfachen Zugang zu den Informationen. Außerdem gilt es, die Komplexität aus Datenbeständen zu nehmen und Transparenz zu schaffen. Unternehmen sollten ihre Daten für alle Beteiligten verständlich machen, wenn sie schnelle Entscheidungen herbeiführen wollen.  

Dabei hilft es, Daten zu visualisieren. Ein Beispiel aus dem Bereich der Predictive Maintenance: Wenn Extremwerte und Datenmuster, die Sensoren zur Betriebstemperatur, Vibration oder dem Anpressdruck und der Abweichung von Werkzeugen und Maschinen messen, auf Dashboards dargestellt werden, lassen Fehlerursachen oder beginnende Störungen schneller und einfacher erkennen als in unübersichtlichen Zahlenkolonnen. Die Wartung von Anlagen profitiert davon extrem.  

Doch nicht nur bei der Suche nach den Ursachen für Fehler und Störungen im Produktionsprozess können Unternehmen technische Spezialisten und Entscheidungsträger durch die Datenvisualisierung unterstützen. Diese macht es auch bei der Analyse von Prozessen, in der Qualitätskontrolle und -dokumentation, oder dem Energiemanagement leichter datengetriebene Entscheidungen zu treffen.  

Beim Digitalisierungsgrad vieler Unternehmen gibt es Nachholbedarf 

Nach wie vor sind die Möglichkeiten, Daten für die Optimierung von Prozessen, die Entscheidungsfindung oder die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle zu nutzen, jedoch offensichtlich noch wenig bekannt oder sie erscheinen vielen Firmen nicht gewinnbringend. Laut dem Datenportal Statista verwenden aktuell nur 65 Prozent der Industrieunternehmen spezielle Anwendungen für die Industrie 4.0. Das sind kaum mehr als noch vor drei Jahren. Damals waren es sechs von zehn Betrieben. Zudem bescheinigt eine vom BDI und dem Institut der Deutschen Wirtschaft gemeinsam durchgeführte Studie nur 28 Prozent der befragten Unternehmen „einen hohen Digitalisierungsstand hinsichtlich des eigenen Datenmanagements“. Als Grund dafür nennen 85 Prozent der Studienteilnehmer „datenschutzrechtliche Grauzonen“. Diese kann nur die Politik beseitigen. 

Beim Umgang mit Daten braucht es eine Strategie 

Was Unternehmen selbst in der Hand haben, ist eine Datenkultur und eine Strategie für den Umgang mit digitalen Informationen aufzubauen. Darauf sollten sie nicht verzichten. Denn wer digitale Tools einführt, wird dadurch noch nicht zu einem „Data-driven Enterprise“. Dazu braucht es auch den richtigen Umgang mit und ein kluges Management von Daten und ihrer Nutzung, sowie Fachleute und Mitarbeiter, die Daten „als Sprache“ des Geschäftserfolgs in der digitalisierten Welt „fließend“ beherrschen. Diese Kompetenz wird bei der Beurteilung der im Unternehmen vorhandenen Teams oft überschätzt, stellt das Marktforschungsunternehmen Forrester in einer Studie fest.  

Diese Schwäche ist allerdings nicht schon dann ausgeglichen, wenn Betriebe mehr Spezialisten wie Data Scientists und Data Engineers einstellen. Sie müssen deren datenbezogenes Know-how auch mit dem Fachwissen der Kollegen aus Betrieb, Logistik, Entwicklung, Marketing oder Vertrieb zusammenführen. Diese Mitarbeiter wiederum müssen sich intensiv mit den Möglichkeiten beschäftigen, die die Verknüpfung von Maschinen, Daten und Prozessen bietet sowie den Anforderungen, die sich daraus ergeben. In den kommenden Jahren werden daher sowohl Fachwissen wie Weiterbildung und Qualifizierung zu einem zentralen Erfolgsfaktor. 

 Eine gelebte Datenkultur verschafft Firmen die Wettbewerbsvorteile, die sie brauchen 

 Eine Datenkultur für Unternehmen gibt es ebenso wenig als „one size fits all“-Lösung wie eine Datenstrategie. Beide muss jedes Unternehmen individuell entwickeln und genau an seine Bedürfnisse und Stärken anpassen. Datenkultur und –strategie müssen dabei in einem Betrieb gelebt werden. Dazu müssen Mitarbeiter und Führungskräfte immer wieder überprüfen, ob sie noch zu den aktuellen Herausforderungen des Unternehmens passen und sie gegebenenfalls weiterentwickeln und anpassen. Das lohnt. Denn eine strategische Nutzung der Analyseergebnisse von Daten bringt systematisch und kontinuierlich Mehrwert. Dieser Mehrwert sichert Unternehmen die Wettbewerbsvorteile, die sie brauchen, um sowohl mit gestörten Lieferketten, hohen Energiekosten und Steuern wie gestiegenen Kundenanforderungen klarzukommen. 

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