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Industrielle Anwendungsfälle von Low-Code – von der Krisentechnologie zum Innovationstool

Technology

11 Mai 2023 - 5 Minuten lesen

Infustriefaelle Low Code
Susanne Hohenstein-Kluka Content Marketing Specialist

Susanne kümmert sich um den deutschen Content bei Objectivity, übersetzt Firmeninhalte wie Webtexte, Artikel und eBooks und schreibt Artikel über Technologie-Trends und praktische Ratgeber. Privat verbringt sie am liebsten ihre Freizeit in der Natur, spielt Tennis oder geht auf Rockkonzerte.

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In den letzten 3 Jahren haben wir immer wieder das Interesse der Kunden vernommen, neue Ansätze und Technologien zu erkunden, um schneller an ihre digitalen Ziele zu gelangen. Oft wird die Low-Code Technologie als Krisentechnologie beschrieben und anfänglich schien es als würde Low-Code hauptsächlich aus Gründen der effektiven Zusammenarbeit, der Kosteneinsparung und der Geschwindigkeit eingesetzt. Mittlerweile beschleunigt Low-Code die Digitalisierung, Innovation und Entwicklung in vielen Branchen. Unternehmen nutzen die Technologie als Grundlage ihre digitale Transformation schneller einzuführen, Legacy Systeme zu modernisieren, Kundenportale und Unternehmenssoftware zu optimieren.

„69 % sehen die Entwicklung von Low-Code von einer Krisen- zur Kerntechnologie. Bereits 40 % nutzen Low-Code für die Erstellung unternehmenskritischer Lösungen.“

Low-Code ist die Lösung, die sowohl nicht-technische als auch technische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befähigt, Innovationen voranzutreiben. In diesem Artikel möchte ich etwas genauer in die Use Cases der produzierenden Unternehmen hineintauchen und deren Potenzial erforschen. Dies kann Ihnen behilflich sein, auch bei sich im Unternehmen Anwendungsfälle für Low-Code zu entdecken.

Warum Low-Code in der Zukunft nicht wegzudenken ist?

Der Markt wird mit akutem Mangel an technischen Fachkräften konfrontiert und Lösungen von der Stange (OTS) hinterlassen oft eine Lücke in den internen Entwicklungskapazitäten, was zu einem Mangel an Standardisierung und einer verlängerten Markteinführungszeit führt. Hier kommt Low-Code ins Spiel. Die Technologie versetzt nicht-technische Prozessverantwortliche in die Lage, ihre eigenen Prozesse zu automatisieren, ohne die IT-Abteilung belasten zu müssen. Durch die Eliminierung der manuellen Prozesse, die stark fehleranfällig sind, wird gleichzeitig das Compliance-Risiko verringert. Geschäftsanwender werden zur treibenden Kraft bei der Entwicklung neuer Lösungen. Das verbessert die Akzeptanz von Initiativen, welche die Digitalisierung vorantreiben, steigert die Produktivität und minimiert die Markteinführungszeit.

Die Produktion selbst mag teilweise digitalisiert sein und bereits ohne Papier auskommen. Sobald allerdings das Produkt den Shopfloor verlässt und ins Lager oder zum Kunden transportiert wird, hört die Digitalisierung bei den meisten Unternehmen auf. Außerdem gilt als Herausforderung die Individualisierung von Produkten und Kundenwünsche und -änderungen in „letzter Minute“. Auch Prozesse einer verteilten Fertigung in verschiedenen Werken lässt sich dank der Technologie rationalisieren. Natürlich lässt sich eine zentrale Produktion an einem Standort leichter digitalisieren – allerdings ist so ein Fall eher selten. Besonders komplex scheint der Prozess, wenn an den verschiedenen Standorten unterschiedliche Maschinen und Mitarbeiter mit unterschiedlichem Wissen eingesetzt werden.

Anwendungsfälle in der Industrie

Low Code kann bei der Digitalisierung und Automatisierung von ganzen Produktionsprozessen als auch bei einzelnen Produktionsschritten eigesetzt werden. Laut der Umfrage von Mendix „State of Low-Code 2022“, nutzt die Mehrheit (63 %) Low-Code, um Probleme rund um Transport, Logistik und Lieferketten zu lösen. Mit einer Low-Code-Plattform entsteht eine einfachere Dateneingabe und bessere Datenqualität. Dadurch schafft Low Code auch die Basis für Datenauswertungen und komplexen Analysen.

Systemlücken schließen

Als erstes möchte ich die Lücken zwischen Systemen in den Produktionsbetrieben ansprechen. Heutzutage sollte eine Planungssoftware, die in der Lage ist Echtzeit-Nachfragesignale aus dem Kaufverhalten zu verstehen und gleichzeitig mit Lieferantensystemen zu kommunizieren, Standard sein – ist sie aber nicht! Die Verbindung mit der von Lieferanten verwendeten Software verhilft zu einer optimierten Kommunikation. Somit werden Materialknappheit und Engpässe vermieden und das Schließen von Systemlücken kann zu einer Verbesserung der finanziellen Leistung beitragen.

Projektplanung

Mit einer Low-Code-Lösung wird der Austausch von Planungsinformationen und die unmittelbare Integration externer Terminelemente in die eigene Terminplanung zum Kinderspiel. Die Lösung verhilft zu einem zentralen Überblick über alle relevanten Prozesse, Milestones und Termine der Entwicklungsprojekte. Im Zentrum steht ein Gesamtprojektplan, der alle relevanten Informationen zusammenführt und die Teilprojektpläne mit ihren Abhängigkeiten synchronisiert. Es entsteht eine zentrale, transparente und übersichtliche Datenbasis für die Projektplanung und -steuerung. Eine vernetzte Projektplanung kann in der gesamten Produktentstehung eingesetzt werden, auch bei der Ressourcen-Planung.

Produktionsüberwachung

Für Industrieunternehmen mit mehreren Produktionsanlagen in verschiedenen Standorten weltweit, besteht eine einfache Möglichkeit über Low-Code-Plattformen alle Aktivitäten zu überwachen und somit eine zentralisierte Orchestrierung sicherzustellen. Standardisierte und synchronisierte Arbeitsanweisungen für die Fertigung ist eine effektive Möglichkeit Daten vom Topfloor „runter“ auf den Shopfloor zu transportieren.

Modernisierung von Legacy-Systemen

Legacy-Systeme können aus vielen Gründen problematisch sein. Die verwendete Infrastruktur und Technologie ist möglicherweise veraltet oder wird nicht mehr unterstützt? Das System unterstützt den entwickelten Geschäftsprozess nicht effektiv? Experten, die sich mit der Wartung der in die Jahre gekommenen Systeme auskennen, werden dazu noch selten. Vielleicht haben Sie bereits Probleme mit der Sicherheit Ihrer Daten oder der Einhaltung neuer Richtlinien und Vorschriften? Auch hier kann die Low-Code-Technologie bei der Modernisierung und Digitalisierung behilflich sein. Bringen Sie Ihre Daten, die für Geschäftsaudit-, Compliance- und Preisfunktionen von Bedeutung sind, sicher auf einer Low-Code-Plattform unter und automatisieren Sie wiederkehrende Prozesse.

Beseitigung von ineffizienten papierbasierten Prozessen

Laut der Studie des Fraunhofer-Instituts ist der Metall- und Stahlhandel im Gegensatz zu anderen Industrie-Unternehmen in Sachen Digitalisierung und Smart Factory noch weit abgeschlagen. Es werden relevante Prozessdaten nur in Papierform abgelegt. Analoge und papierbasierte Prozesse lassen sich nicht mit Workflows automatisieren. Dies muss allerdings passieren, um die Effizienz und die Kontrolle über Daten zu steigern, Kosten zu reduzieren und Ressourcen freizugeben. Ob nun auf dem Shopfloor, bei der Personalabteilung, Buchhaltung oder beim Vertragsmanagement – alle Bereiche des Betriebs gilt es effektiv von papierbasierten Prozessen zu befreien, um alle Ineffizienzen zu beseitigen.

Resiliente und krisenfeste Lieferkette

Erfolgskritisch für produzierende Unternehmen ist die optimale Verteilung von Materialien. Mit einer Low-Code-Plattform kann eine Lösung für Supply Chain Risk & Allocation erstellt werden. Somit kann Angebot und Nachfrage schnell ausgeglichen werden und Kundenbedürfnisse werden zielorientiert erfüllt. Dies ermöglicht außerdem die nötige Transparenz in globalen Beschaffungs- und Liefernetzwerken. Mit Hilfe der richtigen Analyse-Tools kann eine Lösung auch im Sinne von Predictive Analytics unterstützten und frühzeitig Risiken zur präventiven Verbesserung der Lieferkette erkennen.

Einen Schritt näher an Industrie 4.0

Low-Code ist definitiv von der Krisentechnologie zu einem Innovationstool aufgestiegen und bringt strategischen Nutzen in jedes industrielle Unternehmen. Es ist zu raten zusätzlich den Aufbau eines Center of Excellence zu erwägen, welches die Aktivitäten auf der Plattform überwacht und die Skalierung begleitet.

Mit einer Low-Code-Lösung harmonisieren Sie ihre IT-Infrastruktur, maximieren den Wert ihrer zentralen Fertigungssysteme und modernisieren Ihre Legacy-Systeme. Außerdem ist es somit einfacher eine nachhaltige Strategie zu verfolgen und das interne Fachwissen zu erfassen und zu teilen. Bei einer erfolgreichen Einführung tritt zügig eine Hebelwirkung ein und weitere Anwendungsfälle können auf dem Erreichten aufgebaut werden. 

Low-Code gibt Herstellern eine Echtzeitansicht von Daten und Prozessen, stellt die Qualität sicher und verbessert die interne und externe Zusammenarbeit. Denn Low-Code mobilisiert Daten über interne Teams hinweg und hilft bei Vertragsangeboten und bei der Integration und dem Austausch von Daten mit externen Partnern.

 

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Susanne Hohenstein-Kluka Content Marketing Specialist

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