Susanne kümmert sich um den deutschen Content bei Objectivity, übersetzt Firmeninhalte wie Webtexte, Artikel und eBooks und schreibt Artikel über Technologie-Trends und praktische Ratgeber. Privat verbringt sie am liebsten ihre Freizeit in der Natur, spielt Tennis oder geht auf Rockkonzerte.
Inhaltsverzeichnis
Deutschland muss eine zukunftsfähige Antwort finden auf die Umbrüche in Technologie, Demografie, der globalen Wirtschaft sowie auf neue gesellschaftliche Anforderungen, insbesondere Emissions- und Nachhaltigkeitsziele sowie das Nebeneinander von Mensch und Maschine.
Die kreative Erneuerung durch die wirtschaftlichen Akteure schafft ein Wachstumsmodell, das auch in der nächsten Epoche leistungsfähig ist und es ermöglicht, unsere gesamthaften Ansprüche an eine nachhaltige Gesellschaft zu erfüllen.
Dieser Artikel basiert auf einem Bericht von McKinsey „Deutschland 2030 – Kreative Erneuerung“, die Basis für diesen Bericht bilden eine Vielzahl von allgemein verfügbaren Daten, umfassende Interviews, eine repräsentative McKinsey-Umfrage mit über 5.000 der 20- bis 40-Jährigen in Deutschland, darauf aufbauenden Forschungsarbeiten sowie die praktischen Erkenntnisse aus der Beratungsarbeit in Deutschland und weltweit von McKinsey.
Kreative Erneuerung
Um die kreative Erneuerung der Wirtschaft zu verwirklichen, ist laut McKinsey eine Transformation in allen Segmenten erforderlich - disruptive, radikal neue Lösungen sind gefordert. Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, welche Veränderungen in kürzester Zeit möglich sind und die Krise wurde zu einem Adrenalinschub für Innovation.
McKinsey nennt 6 Handlungsfelder, welche adressiert werden sollten:
- Die Transformation von Spitzenunternehmen,
- der Mittelstand – vom Produktspezialisten zum Ökosystemspieler,
- Förderung von jungen, innovativen Unternehmen und einer Gründerkultur,
- Investitionen in einen gezielten und starken Ausbau der digitalen Infrastruktur,
- Ein ausgerichtetes Bildungs- und Weiterbildungssystem, um den Wandel der Arbeitswelt zu fördern,
- und der Staat soll als ergebnisorientierter Partner handeln - für Investitionen in kritische Technologien und Infrastruktur.
Deutschland und die Entwicklung unseres Landes nach der Wiedervereinigung ist klar eine Erfolgsgeschichte. Aber wie geht es mit dieser Geschichte weiter? In die Zukunft sehend verlieren die Treiber der Erfolgsgeschichte – Export, Industriewachstum, hohe Beschäftigung und die gesellschaftlichen und institutionellen Rahmenbedingungen - an Kraft. Zu einer kreativen Erneuerung gehört auch die Bereitschaft der Gesellschaft. Aus einer McKinsey-Befragung aus dem Frühjahr 2021 kommt hervor, dass die meisten der 20- bis 40-Jährigen das Problem erkannt haben und bereit für eine Veränderung sind, viele wünschen sich sogar einen kompletten Wandel. Befragt nach den wichtigsten Bereichen, wurden an vorderster Stelle ein führendes Gesundheitssystem, eine gesunde Umwelt, die nachhaltige Nutzung von Ressourcen und ein modernes Bildungssystem genannt. Besonders was Technologien und Bereitstellung von, sowie einfachen Zugang zu digitalen Tools angeht.
Was muss geschehen?
Ein führendes Gesundheitssystem
Fortschritt in der Computerwissenschaft, KI, Automatisierung und Datenanalyse eröffnen Innovationen in der Forschung, Prävention und Behandlung. Besonders wichtige Fortschritte brachten das E-Health-Gesetz von 2016 und das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG), welches im Dezember 2019 in Kraft trat. Und ein entscheidender Punkt war die elektronische Patientenakte, allerdings muss ein führendes Gesundheitssystem nicht nur weg von unnötigen Papierkram. Digitalisierung kann in diesem Bereich sehr viel mehr bewirken – z. B. die Verwendung digitaler Dienstpläne in Krankenhäusern oder spezielle Apps für Klinikpersonal. Das Gesundheitssystem muss vernetzt werden – Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken, Krankenkassen. Auch wichtig ist es den Fokus auf die Patienten zu richten – Personalisierung und Prävention, das ist durch die heutige Technologie bestens möglich.
Eine gesunde Umwelt & Nachhaltigkeit
Das anspruchsvolle Ziel lautet, bis 2030 die Emissionen gegenüber dem Wert von 1990 um 65% zu senken. Emissions- und Nachhaltigkeitsziele werden in vielen Branchen die Richtung angeben. Produktionsprozesse, Logistikketten und Energieerzeugung werden die Hauptherausforderungen, bieten allerdings den Spitzenunternehmen auch die Möglichkeit, durch eine kreative Erneuerung neue Wachstumsdynamik zu gewinnen. Das wird insbesondere verlangt von Unternehmen der Automobilbranche, Maschinenbau und Chemie, mit ihren komplexen Industrieprozessen ein großes Maß an Technologienanpassungen. Bei der Automobilbranche wirkt der Wunsch zur Nachhaltigkeit als Treibstoff für Elektroantriebe und Software, sowie ein starker Fokus auf den Endkunden. McKinsey schätzt, dass bis 2030 der Automobilsoftware-Markt sich mehr als verdoppeln wird.
Ein modernes Bildungssystem
Um einen Wandel zu erzeugen, braucht man passende Rahmenbedingungen. Um z. B. die angesprochene Gründerkultur zu schaffen und junge Menschen zum Unternehmertum zu motivieren, braucht es Engagement aller wichtigen Stakeholder: Unternehmen, Investoren, Medien, Staat und auch ein modernes Bildungssystem. Aber nicht nur die Gründerkultur profitiert davon, das gesamte Bildungssystem sollte den heutigen Ansprüchen angepasst werden. Denn weniger als die Hälfte, der von McKinsey befragten glaubt, dass sich technologischer Fortschritt positiv auf Wirtschaft und Gesellschaft auswirkt. Mehr als 50% zeigen sich laut Umfrage nicht offen für Innovationen. Das heißt, es braucht nicht nur Investitionen in die Forschung, sondern auch noch mehr Wissen und Transparenz über die Auswirkungen des technologischen Wandels. „Norwegen führt die Liste der Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit Bildungsinvestitionen in Höhe von 6,6% des BIP an – 98% davon sind Investitionen der öffentlichen Hand (Stand 2017). Der Staat trägt hierzulande 87% der Gesamtinvestitionen. Deutschland müsste seine Gesamtausgaben entsprechend um über 50% erhöhen, um das Niveau Norwegens zu erreichen.“
Zusammenfassung
Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, zu welchen Veränderungen in kürzester Zeit Unternehmen, Staat und Gesellschaft in der Lage sind. Schnell mussten Ressourcen mobilisiert werden und Kreativität stand im Mittelpunkt und hat dazu beigetragen die Krise zu bewältigen. Und es wird laut McKinsey bereits Ende 2022 in der deutschen Wirtschaft eine Rückkehr zum Bruttoinlandsprodukt von 2019 erwartet.
Unternehmensgründungen können den Digitalisierungsschub nutzen, um neue Geschäftsideen umzusetzen. Deutschland sollte seine Gründerkultur mit Hilfe von Medien und etablierten Unternehmen, als positive Beispiele, stärken. Außerdem müssen Wirtschaft und Staat jetzt stärker in Schlüsseltechnologien investieren. Entscheidend sind demnach Investitionen in Grundlagenforschung, eine enge Vernetzung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sowie die gezielte Förderung aufkommender Technologien. Es braucht zudem auch noch mehr Wissen und Transparenz über die Folgen des technologischen Wandels, um die Bereitschaft der Gesellschaft in Sachen Technologieanwendung zu stärken.
Susanne kümmert sich um den deutschen Content bei Objectivity, übersetzt Firmeninhalte wie Webtexte, Artikel und eBooks und schreibt Artikel über Technologie-Trends und praktische Ratgeber. Privat verbringt sie am liebsten ihre Freizeit in der Natur, spielt Tennis oder geht auf Rockkonzerte.